Andersen

Märchenbilder von Koser-Michaels

Unter dem Titel "Klare Kontur - Markante Farben: Märchenbilder von Ruth, Martin und Renate Koser-Michaels" zeigt die Brüder Grimm-Gesellschaft vom 25.10. bis 10.12.2021 im Brüder Grimm-Zentrum am Brüder Grimm-Platz 4 in Kassel eine neue Märchenausstellung. Die Ausstellung ist montags bis freitags von 10 bis 13 Uhr geöffnet und kann unter Einhaltung der 3G-Regeln besichtigt werden. Auf Anfrage per Telephon (0561-103235) oder per Mail (grimm.museum@gmail.com) können qualifizierte Führungen und Gruppenbesuche auch außerhalb der genannten Öffnungszeiten gebucht werden.

Die Künstlerfamilie Koser-Michaels gehört zu den erfolgreichsten und bekanntesten Illustratoren der "Kinder- und Hausmärchen". Neben den Brüdern Grimm stammen von ihr auch Arbeiten zu vielen weiteren Märchendichtern und Schriftstellern. Die Ausstellung zeigt erstmals einen repräsentativen Querschnitt durch das Gesamtwerk aus eigenen (BGG: Rvz + Wtl) und privaten Sammlungen, vor allem aus der Bibliotheca Mythica (BLM).

Die Vorbereitung der Ausstellung wurde maßgeblich befördert durch den Landkreis Kassel und den Hessischen Literaturrat.

Neukonzeption des H.C. Andersen-Museums in Odense

Andersen_Reise

In Odense/Dänemark werden z. Zt. Überlegungen zur Neukonzeption sowohl der inhaltlichen Präsentation als auch der gesamten Ausstellungsarchitektur des Hans Christian Andersen-Museums im Kontext einer umfassenden Neugestaltung eines ganzen Stadtteiles diskutiert, die in den nächsten vier Jahren umgesetzt werden sollen. Der Siegerentwurf des Ausstellungshauses stammt von dem renommierten japanischen Architekten Kengo Kuma, die Ausstellungsarchitektur wird von der Londoner Firma Event Communications realisiert.

Es ist gar nicht so leicht, sich an Hans Christian Andersen anzunähern, denn während die „Kinder- und Hausmärchen“ (zuerst: 1812-15) der Brüder Grimm in der Regel auf klar dokumentierte mündliche und schriftliche Quellen zurückgehen, hat der dänische Schriftsteller in seinen „Märchen, für Kinder erzählt“ (so der Titel des 1835 erschienenen ersten Heftes) seine ganz subjektive Weltsicht in diese Kunstmärchen eingeschrieben. Während die Brüder Grimm für ihre „Kinder- und Hausmärchen“ zahlreiche mündliche und schriftliche Quellen nutzten und auf diese Weise erstmals die gesamte europäische und orientalische Überlieferungstradition zusammenfassen, bewerten und aus diesem Material das romantische “Volksmärchen” hervorbringen konnten, schuf Andersen mit seinen Märchen etwas vollkommen Neues. Zunächst noch auf der Basis der bekannten Volksmärchen, wurden seine Märchen immer mehr zu kunstvollen Märchenkompositionen, die historische Elemente mit alltäglichen Dingen, Menschen und Tieren auch aus der Gegenwart zusammenbanden. Anders als die Brüder Grimm hat Andersen seine Märchen selbst erdacht und wird daher – oft abwertend – als “Märchenschriftsteller” bezeichnet. Dennoch bezieht sich der dänische Schriftsteller in Sprache und Stil deutlich auf das Grimmsche Vorbild, und schon im 19. Jahrhundert wurden nicht nur die Märchen von Grimm und Andersen häufig in Sammelbänden und Anthologien gemeinsam präsentiert, sondern bisweilen auch miteinander verknüpft und zu neuen Erzählungen miteinander verwoben. Viele Künstler, die sich mit dem Thema “Märchen” literarisch, illustrativ oder musikalisch auseinandergesetzt haben, gestalteten oft Motive in paralleler Weise aus beiden Sammlungen.